Farb- und Reibechtheiten

Sie haben Probleme mit Ausbluten / Anbluten oder Sublimationen (Abklatschungen) in der bereits produzierten Ware? 
Wir können Ihnen weiterhelfen, auch bei Problemfällen, wie z.B. stark kontrastfarbige Ware, können wir ohne Probleme den Soll-Zustand der Ware herstellen.

Ob Kunstfasern, Mischgewebe oder Naturfasern, für jeden speziellen fall gibt es eine Möglichkeit die Ware aufzubereiten.

Sprechen Sie uns an, gerne Informieren wir sie über Details.

Kunstfasern

Wir haben unser Know-how in den letzten Jahren soweit entwickelt, dass bei Polyester und Polyamid in über 90% der Fälle Ausblutungen dunkler Partien auf helle Kontrastfarben beseitigt und damit die Farbechtheiten entscheidend verbessert werden. Gerade im Bereich der Mannschafts-ausrüstung muss, bei kontrastfarbigen Trikots, eine Waschechtheit von Note 5 erreicht werden.
Die Pigmente aus Trikots von 15 Fußballspielern erreichen in der Haushaltswaschmaschine eine gefährliche Flottenkonzentration. Selbst bei Waschechtheiten von 3 – 4 kann der weiße Streifen eines rot-weißen Trikots dann bereits rosa werden. Dem können wir vorbeugen.

Vorher
Vorher

Mischgewebe

z.B. aus Polyester, Viskose und Baumwolle werden häufig aus Kostengründen in „einem Topf“ gefärbt. Es ist klar, dass dabei immer nur eine Komponente fixiert sein kann. Wir haben ein Prüfszenario entwickelt um festzustellen, welche der möglichen Nachfixierung anspricht, die wir applizieren können.

Baumwollfärbungen

Auch Baumwoll-Direktfärbungen können durch den Einsatz moderner Bindemittel entscheidend verbessert werden. Hier sind durch Neuentwicklungen der letzten 2 Jahre selbst bei Druckfärbungen 1 – 2 Stufen Verbesserung möglich.
Moderne Fixiermittel erreichen auch bei Anforderung an die Waschechtheit bei 60-Grad Wäsche deutliche Verbesserungen

Ganz Allgemein – Wie geht das?

  • Egal ob Drucke oder Färbungen, wir können nachträglich den bestehenden polaren Farbstoff im Bad durch polare Aufladung des Textils tiefer im Gewebe verankern, ihn mittels zusätzlichem Bindemittel stärker an das Gewebe binden.
  • Die Bindekraft des bestehenden Farbstoffs physikalisch-thermisch in Pressen oder unseren Öfen neu aktivieren.
  • Farbüberschüsse bei unpolaren Farbstoffen mittels Dispergatoren oder Retardierern solange in Lösung halten, bis Sie weggebleicht sind.
  • Druck und Farbe mit einem weichen Überzug stabilisieren (gerade beim Drucken).

Farbabklatschungen (Sublimation) und – anblutungen

  • Als Farbabklatschung bezeichnet man die unerwünschte Verschmutzung heller Teile mit unfixierten Farbstoffen von benachbarten dunklen Teilen des Kleidungsstücks, egal ob durch angrenzende Kontrastfarben und/oder Drucke, Applikationen usw.. Ausgelöst wird dies häufig durch Hitze, (Luft-)feuchte oder die Anwesenheit chemischer Komponenten.
  • Mit 30jähriger Erfahrung können wir mit spezifischen Bleichverfahren unter Einsatz getesteter Dispergatoren und Retardierer diese Probleme auch bei anspruchsvollen Kontrastfarben mit speziellen Waschverfahren lösen.

Mehr Informationen!

Je nach Vorliegen der verschiedenen Färbetechnologien, verbessern wir die Reib- und Waschechtheiten mit verschiedenen Strategien:

  1. Direktfarbstoffe (Substantive Farbstoffe)
    ziehen durch Ihre ionische Ladung direkt aus der Färbeflotte auf die Fasern auf. Entweder durch physikalische Bindung basischer Farbstoffe an positiv(er) geladene Funktionalgruppen von cellulosischen Fasern oder an die Säuregruppen von Polyacrylnitril. Wolle und Polyamid sind dagegen durch Ihre basischen Aminogruppen für Säurefarbstoffe geeigneter.

    Bei ungenügenden Echtheiten wird die Faser mit einem entsprechend geladenen Fixierer aufgeladen, stabilisiert und umhüllt um die bereits gebundenen Farbstoffe noch fester an und in das Färbegut zu binden.

  2. Reaktivfarbstoffe
    haften auf der Faseroberfläche nicht durch physikalische Kräfte (ionische Bindung oder über polarisierende Molekülgruppen), sondern indem der Farbstoff mit der Faser eine direkte chemische Verbindung eingeht.

    Bei ungenügenden Echtheiten wird die reaktive Bindung durch vergleichbar reaktiv wirkende Chemikalien verstärkt oder die Bindungsneigung des Färbeguts angeschärft. Filmbildende Überzüge können zusätzlich den Abrieb stabilisieren

  3. Dispersionsfärbungen
    Sehen wir als eine Spezialform der Färbungen mit Bindemittel. Taucht man das Färbegut in die Suspension aus dem mit Bindemittel in Wasser gelöstem Farbstoff, diffundiert der Farbstoff in die Faser und härtet nach dem Trocknen mehr oder weniger filmbildend aus. Das Eindringen in die Faser kann bei Polyester durch Hochtemperaturverfahren (unter Druck bis zu 220 Grad ) oder Carrier verbessert werden. Nicht gebundener Dispersionsfarbstoff wird anschließend ausgespült (geseift)



    Bei ungenügenden Echtheiten liegt zuviel unfixierter Farbüberschuß des Dispersionsfarbstoffes. Der muss heruntergewaschen oder weggebleicht werden. Reibechtheiten können anschließend auch mit einem Filmbildner verbessert werden.

  4. Bei Entwicklungsfärbungen
    entsteht der Farbstoff erst durch Zusammentreffen 2er Komponenten in der Faser. Die erste, wasserlösliche Komponente wird von der Faser adsorbiert. Erst mit Zugabe der 2. Komponente bildet sich dann der wasserunlösliche Farbstoff (so z.B. bei der Azokupplung). Bei Küpenfärbungen (z.B. Indigo) wird der wasserunlösliche Farbstoff direkt von der Faser adsorbiert



    Bei ungenügenden Echtheiten werden spezifische Prozesschemikalien eingesetzt, die die einzelnen Schritte des Prozesses nachbilden und verbessern. Deren Geeignetheit häufig wegen fehlender Infos vom Produzenten des zu bearbeitenden Gutes oft erst durch langwieriges Austesten geklärt werden.