Hydrophobierung

Was ist „Hydrophobierung“

Eine Hydrophobierung ist eine wasserabweisende Ausrüstung, mit der die äußerste Materialschicht des Kleidungsstückes ausgerüstet wird, um Stoffe wasserabweisend zu machen. Durch die Hydrophobierung „perlen“ die Wassertropfen von der Oberfläche des Textils ab und dringen nicht in die Fasern ein.
Eine Hydrophobierung bedeutet, dass Textilien wasserabweisend werden. Je nach Art des Materials, muss das aber noch nicht unbedingt wasserdicht sein.

Für welche Textilien ist eine Hydrophobierung sinnvoll?

Grundsätzlich kommt eine Hydrophobierung für alle Textilien in Frage, die eine Belastung durch Wasser aushalten sollen. Das ist natürlich insbesondere die Outdoor- oder Wintersport-Bekleidung.

Es gibt unterschiedliche Verfahren um die Wasserabweisung aufzubringen:

Spray-Tumbler Verfahren

Die Textilien rollieren in einem geschlossenen Tumbler und werden mit dem Wirkstoff (zusammen mit Dampf) befeuchtet. Der Wirkstoff dringt tief in die Faser ein und wird von der Faser aufgenommen.

Vorteile

  • kein Einlauf/Shrinking
  • keine Drehnähte
  • kein Glanzverlust – Ware „wie neu“
  • keine Farbveränderungen
  • gleichmäßiges Auftragen
  • fast 100% des Wirkstoffes wird von der Ware aufgenommen
  • keine Emissionen oder Abwasserverschmutzungen
  • Kostenminimierung durch geringen Rohstoffverbrauch

Nachteile

  • auf Schädigungen der Applikationen (Knöpfe, Reißverschlüsse, usw.) ist zu Achten. Ggf. ist eine Bearbeitung „im Netz“ zu empfehlen.

Waschvorgang

Die Wasserabweisung wird wären eines Waschvorgangs eingewaschen. Im Anschluss an diesen Vorgang wird die Wasserabweisung durch ein optimiertes Trocknungsverfahren aktiviert.

Vorteile

  • Tiefes Eindringen in die Faser

Nachteile

  • ggf. negative Wascheffekte auf der Neuware (sieht gewaschen/used aus)
  • Innenfutter und Füllung werden mit hydrophobiert (= Verschlechterung der Trageeigenschaften)
  • Umwelt: Hoher Anteil der Ausrüstungschemie landet im Abfluss, ohne seine Wirkung zu entfalten

Tauchen / Spülen

Das Textil wird für einen längere Zeit in ein eine Flüssigkeit getaucht, wodurch die Hydrophobierung tief und gleichmäßig von den Fasern aufgenommen wird.

Vorteile

  • Tiefes Eindringen in die Faser

Nachteile

  • Innenfutter und Füllung werden auch mit bearbeitet (= Verschlechterung der Trageeigenschaften)
  • Umwelt: Hoher Anteil der Ausrüstungschemie landet im Abfluss, ohne seine Wirkung zu entfalten

Herkömmliches Sprayverfahren

Das Textil wird für einen längere Zeit in ein eine Flüssigkeit getaucht, wodurch die Hydrophobierung tief und gleichmäßig von den Fasern aufgenommen wird.

Vorteile

  • Nur die Außenseite wird hydrophobiert, keine Verschlechterung der Trageeigenschaften
  • keine statische Aufladung dadurch

Nachteile

  • ungleichmäßige Aufbringung per Hand mit ungleichmäßigem Ergebnis
  • hohe Gesundheitsbelastung für den Verarbeiter durch die Aerosole

Ökologisch imprägnieren?

Die herkömmlichen Verfahren basierten in der Regel auf Fluorcarbonharzen mit 8 kettigen Kohlenwasserstoffketten, sogenannte C8-PFC-Chemikalien (PFC = perfluoriert oder polyfluorierte Kohlenwasserstoffe). Sie waren zwar sehr wirkungsvoll, d.h. machten die Fasern zuverlässig wasserabweisend, allerdings reichern sie sich in der Natur an auf Grund Ihrer langen Halbwertszeit beim Abbau. Ebensolches gilt im menschlichen Körper, der sie nur sehr langsam abbauen kann und in den Fettstoffwechsel einbaut.

Der Abbau ist bei den kurzkettigen Fluorcarbonharzen, den C6-PFCs, erheblich schneller bei sonst gleichen positiven wasserabweisenden Eigenschaften. Daher sind sie zwar aktuell in Beobachtung und Untersuchung, aber nicht auf der Verbotsliste. Wir applizieren C6-PFCs faktisch ohne irgendwelche Emissionen an die Umwelt und sorgen durch Auskondensation im Ofen, dass mögliche reaktive Komponenten minimiert werden.

Daneben rüsten wir natürlich auch je nach vorhandener Faser gerne mit fluorfreien Imprägnierungen verschiedener Hersteller aus, die wir jeweils auf Ihre Eigenschaften getestet haben.
Fluorfreie Hydrophob-Ausrüstungen sollten – anders als bei PFC-Produkten – sorgfältig auf die vorhandene Faser und Werbung zugeschnitten sein um eine befriedigende Wasserabweisung zu erzielen. Wir empfehlen und verwenden für Cotton, Polyester und Polyamid jeweils andere, nach unserer Erfahrung optimale fluorfreie Chemikalien zur Hydrophobierung (Wasserabweisung).

Entscheiden Sie selbst ob fluorfrei oder C6-PFC! Gerne machen wir Ihnen dazu eine kostenfreie Musterausrüstung auf Ihrer Ware